Grüne Liste beobachtet Rückgang der Streuobstwiesen

Geht das Absterben oder Fällen der Streuobstwiesen in der Heppenheimer Gemarkung so weiter werden diese landschaftsprägenden Strukturen für lange Zeit verloren gehen“. so das Fazit der Grünen ListeHeppenheim (GLH)

Neben einem altersbedingten Absterben, bei dem aus Gründen der Verkehrssicherungspflicht ein Fällen erforderlich ist, lässt sich aber auch eine Beseitigung beobachten, die offensichtlich der Bewirtschaftung mit großen Traktoren geschuldet ist.

Erst mit dem Alter nimmt die ökologische Bedeutung von Streuobstwiesen zu. Neuanlagen erreichen erst nach mehreren Jahrzehnten den ökologischen Wert alter Bestände. Nur eine rechtzeitige Ersatzbepflanzung kann einen Verlust der für unsere Gegend so charakteristische Landschaftsstruktur ausgleichen.

Laut Schätzungen liegt das Artenvielfalt von heimischen Streuobstwiesen bei über 3.000 Tierarten. Diese leben entweder im Boden, im Unterwuchs, an den häufig von Flechten und Moosen überzogenen Stämmen oder in der Krone der Obstbäume. Auch lassen sich Haselmaus, zahlreiche Schmetterlingsarten oder der Gartenrotschwanz beobachten.

Viele dieser Arten stehen auf der Roten Liste und werden als gefährdet eingestuft. Von besonderer Bedeutung sind die Höhlen älterer Bäume, denn diese kommen etlichen Vogelarten wie dem Wendehals und dem Steinkauz oder Säugetieren wie dem Garten- bzw. Siebenschläfer und diversen Fledermausarten zu Gute.

Der Artenreichtum einer Streuobstwiese ist auch an der Zusammensetzung des Unterwuchses erkennbar. Hier blühen Veilchen, Schlüsselblumen, Margeriten, Witwenblumen, Wiesensalbei, verschiedene Kleearten und vieles mehr. Für Bienen und zahlreiche andere Insekten sind Obstwiesen daher nicht nur zur Blütezeit der Obstbäume attraktiv, sondern auch wegen der reichen Ausstattung an blühenden Kräutern unverzichtbar.

Die Grüne Liste begrüßt ausdrücklich die jährliche Pflanzaktion des Kreises Bergstraße bei der hochstämmigen Obstbäumen einschließlich Pflanzhilfen angeboten werden. Leider wird sie, so die Beobachtung der Grünen- nicht im erforderlichen Umfang genutzt.

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