Umsetzung wird nicht einfach werden – Lob für Schließung des Erbachwiesenweges

Zur letzen Bau-, Umwelt,- Stadtentwicklungsausschusssitzung konnte der Magistrat den Ausschussmitgliedern das lange erwartete Radverkehrskonzept für die Stadt Heppenheim vorlegen.

„Wir begrüßen dieses Konzept als eine gute Diskussionsgrundlage und werden auf die Umsetzung vieler Maßnahmen hinwirken“ so der Tenor des Fraktionsvorsitzenden Franz Beiwinkel in einer ersten Stellungnahme.

Interessierte Bürger und Vereine, aber auch die Stadtverordnete, können nun Anregungen und Ergänzungen zu lange geforderten Verbesserungen des Radverkehres im Stadtgebiet, aber auch für interkommunale Streckenverbindungen, abgeben.

Neben Anregungen zum Ausbau von Radwegen enthält das Konzept eine ganz Reihe von Vorschlägen, wie Markierungen, Absenken von Bordsteinen oder die Beseitigung von Pollern oder Umlaufsperren, die recht zügig umgesetzt werden können.

Zur Umsetzung der vorgeschlagenen Maßnahmen fordern die Grünen aber ein erhebliches Selbstbewusstsein und eine Durchsetzungsbereitschaft gegenüber dem motorisierten PKW-Verkehr. „ Viele Vorschläge werden nicht ohne Auseinandersetzung mit Vertretern der Automobillisten oder mit Anwohnern ablaufen“ so die Einschätzung der Grünen. Die Umwandlung von Verkehrsachsen in Fahrradstraßen, Einrichtung von geschützten Fahrradwegen oder die Anlage von Schutzstreifen wird nicht ohne Auswirkungen auf den Automobilverkehr bleiben. Der ein oder andere liebgewonnene Parkplatz am Straßenrand, so der Blickwinkel der Grünen, wird zu Gunsten des umweltfreundlichen Fahrradverkehres weichen, oder in einen Stellplatz für Fahrräder umgewandelt werden. Die Stadt Heppenheim hat mit der Schließung des Erbachwiesenweges für den KFZ – Durchgangsverkehr bereits eine begrüßenswerte Verbesserungsmaßnahme umgesetzt, weitere gilt es anhand des vorliegenden Konzeptes durchzusetzen.

Auf ein erhebliches Defizit wies Franz Beiwinkel in der Ausschusssitzung hin: Nach Ansicht der Grünen fehlen bei vielen Wohnanlagen, Gewerbebetrieben aber auch bei Geschäften die gesetzlich vorgegebenen Fahrradabstellplätze. Diese sind entweder zugunsten von PKW-Stellplätzen verschwunden, oder entsprechen nicht den vorgegebenen Ausführungsbestimmungen. „ Nach unserer Ansicht hat hier allzu oft auch die Verwaltung nicht hingeschaut und zugelassen, dass die Verordnungen zur Errichtung von Fahrradstellplätzen nicht eingehalten wird. So findet man zwar beispielsweise am Kreiskrankenhaus neu errichtete Fahrradabstellplätze – ihnen fehlt aber der vorgeschriebene Wetterschutz- entsprechend gering ist daher auch deren Benutzung. Wenn wir die Verkehrswende, die nach dem Klimaschutzabkommen zur Erreichung der Klimaziele dringend gefordert ist, ernst nehmen, so müssen wir dem Fahrrad endlich die gleichen Bedingungen schaffen wie wir es jahrzehntelang dem Automobil eingeräumt haben“ so die Grünen in ihrer Stellungnahme.

Für die Presse:

Vorschlag Foto der Abstellplätze am KKH: Während bei Regen oder bei intensiver Sonneneinstrahlung die Stellplätze in der Wendeschleife fast unbenutzt sind drängen sich die Räder unter der geschützten Auffahrt im Eingangsbereich des KKH.

Einen vorbildlichen Fahrradabstellplatz hat dagegen die Vitos- Klinik für ihre Mitarbeiter errichtet